Hörgeräte

Technischer Aufbau

Der technologische Fortschritt der letzten Jahre hat dazugeführt, dass die Hörgeräte mit einer deutlich natürlicheren Klangqualität überzeugen und individuell an die Hörbedürfnisse abgestimmt werden können.

Neben einem hohen Tragekomfort bieten die modernen Hörgeräte auch ein attraktives Design.

Die Energieversorgung erfolgt entweder über Batterien oder Akkus.

Hörgeräte bestehen meist aus drei Hauptkomponenten: Mikrofon, Prozessor bzw. Verstärker und Lautsprecher.

Hörgeräte können mehr als einfach nur "lauter"

Schwerhörigkeit bedeutet nicht, dass jemand nur leise hört, sondern vor allem auch, dass Geräusche nur undeutlich wahrgenommen und Gesprochenes nicht mehr verstanden wird. Geräusche verändern sich häufig in Ihrer Tonalität – sie klingen schriller oder brummender.

Damit einhergehend werden viele Geräusche auch als unangenehm oder schmerzhaft empfinden. In diesen Fällen reicht es nicht die Hörgeräte „einfach nur lauter“ zu stellen.

Die richtige Lautstärke

Menschen mit einer Hörminderung können Töne erst ab einer Lautstärke wahrnehmen. Somit müssen die Hörgeräte schon lauter sein, als bei einem Menschen mit gutem Gehör.

Wenn es aber lauter wird, wäre beispielsweise ein vorbeifahrendes Polizeiauto mit Sirene von der Lautstärke unerträglich.

Deshalb wird während der Anpassung die sogenannte Unbehaglichkeitsschwelle ermittelt, der Schallpegel, ab dem Geräusche als unangenehm empfunden werden.

Die richtigen Frequenzen

Zusätzlich zur Lautstärke müssen die Hörgeräte auch Unterscheidungen bei den zu verstärkenden Frequenzen vornehmen.

Die modernen Hörgeräte besitzen die Möglichkeit den jeweiligen Hörverlust in unterschiedliche Frequenzbereiche einzuteilen und diese dann exakt und gezielt auszugleichen.

Die richtige Verarbeitung

Die größte Herausforderung sowohl für die modernen Hörgeräte als auch für den Menschen stellt das Herausfiltern von Störgeräuschen dar.

Das Herausfiltern von Sprache z.B. bei Unterhaltungen in einem belebten Restaurant erfolgt auch bei Normalhörenden unter sehr komplexen Verarbeitungsmechanismen.

Die digitalen Hörgeräte versuchen durch Ihre zahlreichen Funktionen den Hörgeräteträger beim selektiven Hören zu unterstützen.

Um auch die schwierigsten Situationen zu meistern, besitzen die Hörgeräte verschiedene Hörprogramme für unterschiedliche Hörsituationen.

Ebenso ist es möglich lästiges Rückkopplungspfeifen zu unterdrücken und die verschiedenen Frequenzkanäle individuell einzustellen.

Die richtige Einstellung

Um das Hörgerät optimal an Ihren Hörverlust anzugleichen benötigt es immer die Anpassung durch einen qualifizierten Hörakustiker.

Bei der Anpassung selbst gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Um die optimalste Einstellung zu erhalten ist eine sogenannte Perzentilanalyse notwendig.

Mithilfe modernster Messtechnik wird die individuelle Anatomie des Ohres vor Ort ausgemessen, um diese bei der Hörgeräteanpassung zu berücksichtigen und die Frequenzbereiche daran anzugleichen.

So können die Hörgeräte meist in nur einem Termin perfekt an Ihr Gehör angeglichen werden und man spart sich häufige Besuche beim Akustiker.

Nach einer gewissen Gewöhnungsphase entwickelt man meist ein feineres Gehör und kann Klangunterschiede deutlich besser herausfiltern.

Für spätere Nachjustierungen können Sie sich jederzeit an Ihren Akustiker wenden. Mittlerweile ist dies auch komplett online möglich.